Wie alles begann
Nachdem Paul Schuler schon mehrere Jahre bei anderen Schaustellern ausgeholfen hatte, wollte er ein eigenes Geschäft betreiben. 1972 konnte er eine Schiffschaukel erwerben, mit der er bis zu seinem Lebensende 2013 gereist ist. Anfangs hatte die Schiffschaukel noch kein Podium und so musste man bei jedem Schiff hinaufsteigen, um den Gästen den ersten Anstoss zu geben. Wegen des vielen Muskelkaters hat er sich entschlossen, ein Podium anzubauen. So konnte man die Schaukeln auf einer Ebene bedienen und in diesem Stil blieb sie bis heute erhalten. Nun ist die Schiffschaukel 120 Jahre alt und bereits 50 Jahre in Familienbesitz.
50 Jahre jung im Wandel der Zeit
Vor 50 Jahren hat die Reise mit dem Kauf unserer Schiffschaukel begonnen. Üblicherweise würde man jetzt vielleicht mit einer Erfolgsgeschichte prahlen und das Erreichte feiern. Doch es geht auch etwas besonnener. Es gibt genügend Schausteller, die in viel kürzerer Zeit mehr erreicht haben. Jedoch sind nicht wenige wieder eingegangen. Zudem ist zu sagen, dass Schaustellerbetriebe meist Familienbetriebe sind, manche in siebter, achter Generation. So gesehen ist unsere Firma in der zweiten Generation ein sehr junges Unternehmen.
Erste
Generation
Paul Schuler hat zwar gern davon geredet, wie schön es wäre, ein grosses Fahrgeschäft zu besitzen, jedoch traute er sich nie, diesen finanziellen Kraftakt zu vollziehen. So reiste er zufrieden mit seiner Schiffschaukel im Zürcher Unterland abseits der Grossanlässe von Dorf zu Dorf. Schliesslich musste er eine sechsköpfige Familie ernähren. Eine Vollzeitstelle als Lagerist gab ihm die Sicherheit eines geregelten Einkommens. Mit der Chilbi wurde das Feriengeld aufgebessert. 1978 kamen dann ein Karussell und eine Schiessbude dazu, diese ergänzten das Angebot für die kleinen Dorffeste.
Heutige
Generation
Heute führen meine Frau und ich die Geschäfte, wobei wir die Ausrichtung der Firma an unsere Bedürfnisse angepasst haben. Mit dem Kauf des «Basketballs» 2011 konnten wir erste Erfahrungen mit Grossanlässen sammeln und mit diesem neu gewonnenen Wissen haben wir uns klar dazu entschieden, in diesem Bereich zu expandieren. Der Kauf des Fahrgeschäftes «Scorpion» gab uns dann den nötigen Schub, um unsere Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Zukünftige Generation
Ob unsere Kinder das Geschäft einmal übernehmen werden, wissen wir heute nicht. Im Moment gehen sie in die dritte und sechste Klasse. Der Bub versucht sich mit der E-Gitarre und das Meitli wagt erste Experimente mit Schminke. Natürlich kommen beide ab und zu mit uns, um zu lernen, wo das Geld herkommt − uns hat es auch nicht geschadet, bei der Arbeit dabei zu sein. Jedoch versuchen wir alles, um ihnen eine gute Schulzeit zu ermöglichen. Im Wohnwagen hinter dem Fahrgeschäft bei tosendem Sound für eine höhere Mathematikprüfung zu büffeln, möchten wir ihnen ersparen. Ob und wie sie in unsere Fusstapfen treten werden, können wir frühsten in zehn Jahren beurteilen.